Waldbaden

Geschichtlicher Wandel zum Wald

Der Wald ist ein facettenreicher Ort voller Tiefe und Kraft. Er bietet viele Möglichkeiten zur physischen und psychischen Regeneration, wie etwa durch Wald baden, meditieren, schweigen oder ein Buch über den Wald zu lesen. Menschen, die viel Zeit im Wald verbringen wissen um seine wohltuende Kraft wohin gegen Menschen, die nicht so oft den Wald aufsuchen den Wald eher als etwas Bedrohliches ansehen. Es existieren Mythen und Märchen über den Wald. Fantastische Wesen wie Elfen und Feen aber unheilvolle Kreaturen wie Riesen und Kobolde. Im Märchen war für Schneewittchen der Wald ein Zufluchtsort, für Hänsel und Gretel ein Irrgarten voller Gefahren. Dabei führt unser Uhrsprung in den Wald: er bot uns Nahrung, Schutz und Materialien für ein sicheres zu Hause. Die Germanen verehrten die Bäume als Sitz der Götter. Freya, die Liebesgöttin, wohnte in der Linde und ihr Gemahl Thor in der Eiche. Die Leute brachten ihren Göttern Opfergaben für Schutz und eine gute Ernte. Unsere Ansicht und unsere Einstellung zum Wald hat sich im Laufe unserer Geschichte verändert. Das Christentum brachte einen Wandel und verbot im Alten Testament andere Götzenbilder. Der Wald wurde als Quelle für Nahrung und Materialen (aus)genutzt. Wo früher der Wald als einen Ort der Sicherheit und mit den Göttern lebend angesehen wurde, so entwickelte sich der Wald zum Wohnort des Bösen, in denen Räuber ihr Unwesen treiben und wilde Tiere hausen. Der Wald wurde vermieden und nur am Rande nach Pilzen, Beeren und Holz gesucht. Es fanden bis zum Ende des 14. Jahrhunderts großflächige Rodungen statt und nur noch ein Drittel von Deutschland war mit Wald bedeckt.
Die Märchensammler Gebrüder Grimm oder Maler wie Caspar David Friedrich entdeckten im Wald die tiefe Bedeutung und die positive Kraft, die durch die Industrialisierung verloren ging. Der Mensch sehnte sich nach einem Raum für Erholung. So wurde der Wald zu einem beliebten Ausflugsziel.
Heute wissen wir viel mehr über den Wald, seine Kraft und den positiven Einfluss auf unseren Körper und unseren Geist. Viele Menschen besuchen den Wald um dort Sport zu treiben, spazieren zu gehen oder einfach nur, um in der grünen Luft zu baden. Wir haben den Wald als Ort für Ruhe und Frieden neu schätzen und lieben gelernt. Er erdet uns und gibt uns neue Kraft in der immer schneller werdenden, digitalen Welt.

Die Entdeckung des Waldbadens

Schon lange weiß man, dass Zeit in der Natur gestressten Menschen guttun. Diese Annahme wurde wissenschaftlich untersucht und es häufen sich die Nachweise, dass der Aufenthalt im Wald positive Effekte auf unseren Körper und unsere Seele haben.
„Shirin-Yoku“, was so viel wie „Baden in der Waldluft“ bedeutet, entstand 1970 in Japan. Das japanische Ministerium für Landwirtschaft, Forsten und Fischerei wies den Akasawa Natural Recreational Forest als den ersten „natürlichen Erholungswald“ aus und es finden dort seit 1982 nationale Waldveranstaltungen statt. Jährlich tauchen zehntausende Menschen in den heilsamen Wald ein und beschreiten dort einen der Shirin-Yoku-Wanderwege. Auf verschieden langen Wegen kann man gemütlich schlendern, nach Belieben verweilen und aktiv mit allen Sinnen seine Umgebung sehen, hören, riechen und fühlen. Der Waldweg wirkt wie eine Therapie, ist gesundheitsfördernd und hebt die Laune. Die hohen Baumkronen, der Gesang der Vögel und die feuchte Waldluft lassen einen, wie ein Taucher, der still auf dem Meeresgrund sitzt, ganz präsent im Hier und Jetzt sein und nur das wahrnehmen, was jetzt gerade ist.
Dr. Qing Li von der Nippon Medical School in Tokio war ein Pionier in der Erforschung des Waldbadens. Dr. Li, der als „der weltweit führende Experte für Waldmedizin“ beschrieben wurde, interessierte sich schon als Student für das medizinische Potenzial von Bäumen, als er im Yakushima-Wald zeltete. Er hat zahlreiche Studien durchgeführt und die positive Wirkung auf unser Immunsystem und Psyche durch das Waldbaden nachgewiesen. Die positive Wirkung vom regelmäßigen Waldbaden bei stressassoziierten Beschwerden (Herz- und Kreislaufbeschwerden, Stoffwechselstörungen, Autoimmunerkrankungen) konnte er nachweisen. Menschen mit Depressionen kann Waldbaden ebenso helfen wie Menschen, die ein körperliches Leiden haben und beide benötigen danach weniger Medikamente. Menschen, die oft ins Grüne gehen, haben seltener Kopfschmerzen. Schulkinder sind aufnahmefähiger, wenn sie einen Wald aus ihrem Fenster sehen. Jeder von uns kann die heilende Kraft des Waldes für sich nutzen und davon profitieren.
 

Waldbaden – Dein perfektes Walderlebnis

Eigentlich ist es ganz einfach, aber irgendwie auch nicht. Es gibt keine festen Regeln oder eine feste Anleitung. Anders als beim Wandern geht es nicht darum, ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder an seine persönlichen Grenzen zu gehen. Es geht vielmehr um den eigentlichen Weg und das bewusste Wahrnehmen des Waldes mit allen Sinnen. Dabei soll Stress reduziert und das allgemeine Wohlbefinden gestärkt werden.
 
Diese 5 Tipps können Dir helfen, (das Waldbaden für Dich besonders zu genießen):
  • Sei im Hier und Jetzt! Erlebe Dein Waldbaden mit allen Sinnen. Konzentriere Dich auf den weichen Untergrund des Waldbodens, die verschiedenen Gerüche wie z.B. Tannennadeln oder Moos. Achte auf die Geräusche wie das Rascheln der Blätter oder das Singen der Vögel. Und - besonders im Herbst - auf die tolle Farbenpracht. Der Weg ist das Ziel.
  • Das Tempo Deines Waldspaziergangs bestimmst Du selbst. Wichtig ist nur, dass Du Dich ganz auf Deine Erlebnisse einlässt und im Hier und Jetzt bist.
  • Nimm Dir genug Zeit und plane keine wichtigen Termine an dem Tag. Es soll keine Hektik vor dem Termin aufkommen.
  • Beim Waldbaden geht es primär um Entspannung. Sorge daher für ausreichende Erholungsphasen, wenn du eine Anstrengung verspürst und nimm etwas zu trinken mit. Am besten stilles Wasser oder Tee.
  • Lass dein Smartphone zu Hause oder zur Not im Offline-Modus. So vermeidest Du unnötige Ablenkung.

Suche nach beeindruckenden Momenten

Unabhängig davon, wie viel Zeit Du draußen verbringst, denk daran, nach Momenten zu suchen, die Ehrfurcht – oder Staunen – hervorrufen. Eine Studie hat herausgefunden, dass „Ehrfurchtsspaziergänge“ das Wohlbefinden und die soziale Bindung bei Erwachsenen steigern. Du kannst Ehrfurchtsspaziergänge in Deine Waldbadepraxis integrieren, indem Du einen neuen Spazierweg gehst oder Deine Umgebung mit neuen Augen betrachtest.

Wo kann man Waldbaden?

Mit rund 11,4 Millionen Hektar Waldfläche gehört Deutschland zu den waldreichsten Ländern Mitteleuropas. Du musst nicht Stunden im Auto sitzen um zum Schwarzwald zu kommen. Das nächste Waldstück bei Dir in der Nähe ist ebenso gut geeignet, um die Kraft der Natur zu tanken.
Ganz wie Du möchtest kann man Waldbaden alleine oder in Gruppen genießen.
Und wenn es Dich doch in einen größeren Wald zieht haben wir hier einige Inspirationen für Dich:
 
Bayerischer Wald
Der Bayerische Wald ist ein etwa 100 km langes und bis 1456 m ü- NHN hohes Mittelgebirge an der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien.
 
Schwarzwald
Der Schwarzwald ist eine an Frankreich grenzende Gebirgsregion im Südwesten Deutschlands. Bekannt ist er für seine dichten, immergrünen Wälder und malerischen Dörfer. Er wurde nach seinem dichten Blätterdach benannt, das so wenig Licht durchlässt, dass es schwarz erscheint. Viele der Märchen der Gebrüder Grimm sollen von den tiefgrünen Wäldern inspiriert worden sein, die sich über die Granit- und Sandsteinberge Baden-Württembergs erstrecken. Viele Wanderwege führen durch die unberührte, nahezu unberührte Landschaft und lassen Dich wie in ein Märchen eintauchen.
 
Teutoburger Wald
Der Teutoburger Wald ist ein bis 446m ü. NHN hohes Mittelgebirge im  Niedersächsischen Bergland. Es erstreckt sich vom Tecklenburger Land durch Bielefeld bis nach Horn-Bad Meinberg im Südosten.
 
Thüringer Wald
Der Thüringer Wald ist ein bis 982 m ü. NHN hohes und gut 1000 Quadratkilometer großes waldreiches Mittelgebirge im Freistaat Thüringen.
 
Odenwald
Der Odenwald ist ein bis 626 m ü. NHN hohes Mittelgebirge im Südhessen, Unterfranken und im nördlichen Baden.
 
Spreewald
Der Spreewald ist ein ausge-dehntes Niederungs-gebiet und eine historische Kulturlandschaft im Südosten von Brandenburg. Hauptmerkmal ist die natürliche Flusslauf-verzweigung der Spree.
  
Pfälzerwald
Die Mittelgebirgslandschaft Pfälzerwald im Bundesland Rheinland-Pfalz ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands.
 
Fichtelgebirge
Das Fichtel-gebirge ist ein bis zu 1051 Meter hohes Mittel-gebirge im Nordosten  Bayerns und im Nord-westen Tschechiens. 1971 wurde der Naturpark Fichtelgebirge geschaffen.
 

Weitere Orte, an denen Du das Waldbaden ausprobieren kannst:

Taiga-Wald, Finnland
Finnlands Taiga-Wälder bieten einige der abgelegensten Waldwildnisgebiete der Welt, direkt unterhalb des Polarkreises und nur einen Steinwurf von der russischen Grenze entfernt. Naturliebhaber können Wanderungen durch den Hossa-Nationalpark unternehmen, der mit unberührten Seen und immergrünen Pflanzen gefüllt ist und eine Wanderung bietet, die durch seine 4.000 Jahre alten Felsmalereien führt.
Halte Ausschau nach seltenen europäischen Wildtieren wie Wölfen, Bären und Vielfraßen, die in den meisten anderen Gebieten ausgestorben sind, sowie nach Rentieren, Elchen, Baummardern und Luchsen.

 

Puzzlewood, Gloucestershire, England
Puzzlewood ist einer der magischsten Orte im Forest of Dean zum Waldbaden. Die verkrümmten Eiben, bemoosten Felsen und kleinen Holzbrücken lässt Dich wie in ein Märchen eintauchen.
Der ruhige, moosbedeckte Wald ist auch der Ort, an dem JRR Tolkien Inspiration für die Wälder von Mittelerde gefunden haben soll, und er diente als Waldmond von Endor, der von Ewoks in „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ bewohnt wurde.
Die üppige Landschaft wurde auch in Fernsehsendungen wie „Merlin“ und „Dr. Who“ gezeigt, was sie zu einem beliebten Touristenziel macht. Tatsächlich hat die örtliche Tourismusbehörde einen Film- und Fernsehpfad erstellt, um den Besuchern zu helfen, die wichtigsten Drehorte zu identifizieren.

 

Sabah, Malaysias Regenwald auf Borneo
Die Regenwälder von Borneo sind die ältesten Regenwälder der Welt und bestehen seit über 130 Millionen Jahren. In dieser Region gibt es 750 verschiedene Baumarten, verglichen mit 700 in ganz Nordamerika.
Es gibt auch über 1.600 bekannte Tierarten, was es zum ultimativen Paradies für Waldbaden macht, während Du nach Säugetieren wie dem Zwergelefanten, Orang-Utans, Sonnenbären und Zibetkatzen Ausschau halten kannst. Wenn Du Glück hast, siehst Du vielleicht sogar den seltenen Nebelparder.
Ein Nachtspaziergang ist eines der unvergesslichsten aber auch nicht ungefährlichsten Erlebnisse, daher sollte ein erfahrender Wanderführer mit einbezogen werden.

Australiens Daintree-Regenwald
Der Daintree Forest, der sich an der Nordostküste Australiens befindet und sich bis zu einsamen tropischen Stränden erstreckt, ist einer der spektakulärsten der Welt und bietet die Möglichkeit, in einen Biodiversitäts-Hotspot einzutauchen, in dem 90 Prozent der Fledermaus- und Schmetterling-sarten des Landes leben.
Mach selbst einen Spaziergang auf den Holzstegen des Regenwaldes oder mit einem Aborigine-Führer auf den Weg zur Mossman Gorge und lerne dabei die einheimischen Heilpflanzen und spirituellen Bräuche kennen. Es ist leicht zugänglich von Cairns, Port Douglas und Cooktown.
Halte Ausschau nach dem schwer fassbaren und selten gesehenen Kasuar – wenn Du einen siehst, ist es laut den Einheimischen an der Zeit, einen Lottoschein zu kaufen.
 
Polens Krummwald
Der Krummwald, einer der ungewöhnlichsten Wälder der Welt, ist ein Hain aus seltsam geformten Kiefern, der sich etwas außerhalb von Nowe Czarnowo, Polen, befindet. Sie sind nicht zufällig hierhergekommen, und niemand weiß, wie es dazu kam. Einige glauben, dass sie vor fast einem Jahrhundert mit einer speziellen Technik gepflanzt wurden, um natürlich gebogenes Holz für den Schiffsbau und Möbel herzustellen, während andere glauben, dass die jungen Setzlinge während des zweiten Weltkriegs von Panzern zerquetscht wurden.
Was auch immer der Grund sein mag, ein Spaziergang hier wird Dir mit ziemlicher Sicherheit das Gefühl geben, als wärst Du in ihrer eigenen mythischen Geschichte.

Was bewirkt Waldbaden?

Wenn Du dir in dieser natürlichen grünen Welt die Zeit nimmst, um mit deiner vollständigen Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt bist, hat die Forschung gezeigt, dass es zahlreiche Vorteile für Geist und Körper gibt.
 

Ruhe
In der Natur spazieren zu gehen und sich von Bildschirmen zu entfernen, ist eine der effizientesten Möglichkeiten, um Ruhe zu erleben. Gleichzeitig schalten wir, wenn wir die Natur genießen, Grübeln, Sorgen und obsessives Denken aus. Wir machen stattdessen eine Pause und geben uns Zeit zum Aufladen und Wertschätzen.

Öl des Baumes
Pflanzen und Bäume produzieren eine Substanz, die als Phytonzid bekannt ist. Dieses ätherische Öl wehrt Insekten und Keime von Pflanzen und Bäumen ab. Ihre antimikrobiellen Eigenschaften können sich auf die Immunität auswirken.
Das Einatmen von Waldluft erhöht die Anzahl der natürlichen Killerzellen in unserem Blut. Diese Killerzellen werden von unserem Körper zur Bekämpfung von Infektionen und Krebs eingesetzt. Eine japanische Studie fand heraus, dass Menschen, die Waldbäder nehmen, eine Zunahme der Anzahl und Aktivität dieser Killerzellen aufweisen. Phytonzide verbessern auch den Schlaf, die Stimmung und Aufmerksamkeit sowie die Kreativität.
 
Stressabbau
Die Vorteile des Waldbadens werden immer mehr anerkannt. Teilnehmer einer kürzlich durchgeführten Studie, die routinemäßig durch Wälder gingen, hatten einen niedrigeren Blutdruck. Der Kontakt mit Baumöl und Spaziergänge durch den Wald können ebenfalls zu einer Verringerung der Angst beitragen.
Tatsächlich wird neben anderen Stressabbautechniken auch das Waldbaden immer beliebter. Die Waldtherapie wird von Psychologen empfohlen, um das Risiko psychosozialer stressbedingter Erkrankungen zu reduzieren.
 
Hebt die Stimmung
Akademiker der Derby University führten eine Metaanalyse bestehender Forschungsergebnisse durch und kamen zu dem Schluss, dass die Verbindung mit der Natur mit Glück und geistigem Wohlbefinden verbunden ist. Wenn Du Zeit in der Natur verbringst, werden Hormone freigesetzt, die mit dem Streben nach Glück, der Verbindung zur Ruhe und der Vermeidung von Bedrohungen verbunden sind.
 
Mehr Kreativität
Die Teilnehmer einer Studie, die von David Strayer, einem Psychologieprofessor an der University of Utah, durchgeführt wurde, stellten nach drei Tagen in der Natur ohne Zugang zu moderner Technologie eine Verbesserung der kreativen Problemlösung um 50 % fest.
 
Verbessertes Immunsystem
Basierend auf der Studie von Qing Li, einem japanischen Shinrin-Yoku-Forscher, inhalieren wir Phytonzide, wenn wir Wälder, Bäume und Pflanzen besuchen, weil Pflanzen Phytonzide abgeben. Es erhöht die Aktivität natürlicher Killerzellen, die unseren Körper bei der Bekämpfung von Krankheiten unterstützen.
Entzündungshemmende Eigenschaften
Bäume senden Botenstoffe aus, um miteinander kommunizieren zu können. Diese sogenannten Terpene zeigen, dass verschiedene gegen Entzündungen in Gehirn, Leber und Bauchspeicheldrüse wirksam sind und dadurch die Gesundheit dieser lebenswichtigen Organe erhalten. Das Terpen Borneol schützt das Gehirn und das Nervensystem und kann bei der Vorbeugung von degenerativen Hirnerkrankungen helfen, die durch Entzündungen wie Alzheimer verursacht werden.
Waldbaden hilft bei der Verhinderung des Wachstums von Krebszellen, teilweise dank des Terpens D-Limonen. Dieses Terpen hat Anti-Tumor-Eigenschaften und Studien haben gezeigt, dass es gegen Brust-, Darm-, Bauchspeicheldrüsen-, Leber- und Dickdarmkrebs wirksam ist.
 
Befeuchtung der Atemwege
Da die Bäume damit beschäftigt sind, CO2 in frischen Sauerstoff für unsere Lungen umzuwandeln, ist die Waldluft merklich frischer als Stadtluft oder sogar andere natürliche Umgebungen.
Die Luft ist nicht nur sauberer, sondern die von den Bäumen auf natürliche Weise freigesetzten Verbindungen reduzieren Entzündungen.
D-Limonen, das in etwas Waldluft vorkommt, reduziert Lungenentzündungen.
Diejenigen mit Atemproblemen wie Asthma und COPD haben sich nach dem Waldbaden gebessert, da der Sauerstoffgehalt steigt und die Entzündung abnimmt.
Gesündere und reinere Haut
Eine der Hauptursachen für mehrere Gesundheitsprobleme sind Entzündungen, einschließlich Hautkrankheiten wie Psoriasis und Ekzeme. Waldbaden kann helfen, diese Hautkrankheiten zu reduzieren.
Terpene, die hauptsächlich in Nadelbäumen wie Zypressen, Tannen und Kiefern vorkommen, sind einige der wichtigsten entzündungshemmenden Komponenten, die von Bäumen in die Waldluft abgegeben werden.

Funktioniert Waldbaden auch im Winter?

Grundsätzlich ist Waldbaden auch im Winter möglich. Es fehlen zwar einige Reize wie die Farbenpracht der Blätter in ihren verschiedenen Jahreszeiten und das singen der Vögel. Doch auch im Winter kann uns der Wald entschleunigen und die gesunden Terpene befinden sich weiterhin in der Luft. Und: Bewegung im Freien ist zu jeder Jahreszeit gut für den Körper und Geist.

Was kostet Waldbaden?

Waldbaden kostet nichts. Es kann von jedem ausgeübt werden und man muss weder besonders fit noch sportlich sein. Wer Waldbaden jedoch nach professioneller Anleitung erlernen möchte, kann auch einen Kurs oder Seminar besuchen. Die Preise dazu variieren je nach Inhalt und Länge und kosten in Deutschland zwischen 30€ – 80€.

Waldwissen

Der Wald bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Er spendet uns dank der Photosynthese den für uns Lebensnotwendigen Sauerstoff und bietet Tieren und Insekten Nahrung und ein zu Hause. Für den Menschen bietet der Wald als Holzlieferant Millionen von Menschen einen Job und ist sowohl Fitness- als auch Ruhepol. Er strahlt viel Ruhe und Gelassenheit aus und ist dennoch so kraftvoll und inspirierend für uns.
Auf der Welt gibt es vier Milliarden Hektar Wald, das ist fast ein Drittel der weltweiten Landflächen. Etwa zwei Drittel aller bekannten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten leben in Wäldern.
Elf Fakten über den deutschen Wald
  1. Wie oben bereits erwähnt zählt Deutschland mit einer Gesamtwaldfläche von 11,4 Mio. Hektar zu den waldreichsten Ländern Mitteleuropas.
  2. Die größten Waldanteile (bezogen auf die Landesflächen) haben die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hessen mit jeweils 42%.
  3. 48% der Gesamtwaldfläche Deutschland befindet sich in Privatbesitz. Dem Rest gehören den Bundesländern, sowie Städten und Gemeinden.
  4. Im deutschen Wald gibt es insgesamt rund 90 Baum- und Straucharten. Die vier häufigsten sind die Fichte (26%), die Kiefer (23%) sowie Buche (16%) und die Eiche (11%).
  5. Die heimischen Laubbäume wie Rotbuchen und Eichen erreichen eine Maximalhöhe von rund 35 – 45 Meter. Fichten dagegen können bis zu 60 Meter hoch werden und sind damit die höchstwachsenden heimischen Bäume in Mitteleuropa.
  6. 47% der Wälder in Deutschland sind ausgewiesene Landschaftsschutzgebiete und 38% sind Naturparks.
  7. Jedes Jahr wachsen in den deutschen Wäldern rund 110 Mio. Kubikmeter Holz nach. Das entspricht mindestens vierzigmal dem Volumen der Cheops-Pyramide. Davon geerntet werden rund 64 Mio. Kubikmeter. Damit wird in Deutschland nach wie vor weniger Holz geerntet als im Durchschnitt pro Jahr nachwächst und ist ein Indiz für die nachhaltige Waldbewirtschaftung hierzulande.
  8. Mehr als 70% der deutschen Gesamtwaldfläche werden nach den strengen Kriterien unabhängiger Forstzertifikate, wie dem PEFC- und FSC-Siegel bewirtschaftet. Sie gelten als Nachweis für nachhaltige Forstbewirtschaftung, die die Grundlage für die positive Entwicklung unserer deutschen Wälder ist.
  9. Der Wald speichert jedes Jahr rund 2,6 Mrd. Tonnen Kohlenstoff und ist damit ein wertvoller Klimaschützer. Damit kompensiert er rund 14% der CO2-Emissionen in Deutschland.
  10. Gleichzeitig ist der Wald ein Opfer des Klimawandels. „Die Extremwetterereignisse haben zwischen 2018 und 2020 bundesweit Schäden in Höhe von rund 13 Mrd. Euro verursacht,“ erklärte der DFWR-Präsident Georg Schirmbeck.
  11. In Deutschland wachsen über 90 Milliarden Bäume. So kommen auf deinen Bewohner etwa 1.000 Bäume.

    Was ist deine liebste Walderinnerung?

    Egal, ob rasante Mountainbike-Abfahrten, neue Waldwege entdecken oder einfach nur ruhig auf dem Waldboden sitzen: Der Weg in den Wald ist die ideale Möglichkeit, um sich zu entspannen, neue Kraft zu tanken und auch die kleinen Dinge Wertzuschätzen.
    Was verbindet Dich mit dem Wald? Was ist Deine liebste Walderinnerung? Schreib es uns gern unten in die Kommentare!
     
    Herzlichen Dank fürs Lesen und liebste Grüße
     

     
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